Wir "erschnuppern" die reale Arbeitswelt

Kindergartenkinder betreuen, Rechnungen verbuchen, Werkstücke fräsen oder Krankengeschichten von Patienten dokumentieren – beim verpflichtenden Betriebspraktikum der achten Jahrgangsstufe der Neunburger Realschule hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an drei Tagen reale Einblicke in ihren Wunschberuf zu erhalten. Das Praktikum soll den Jugendlichen als „Schnupperlehre“ dienen, um durch praktisches Arbeiten ihre Interessen sowie Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und somit als Entscheidungshilfe für den zukünftigen Ausbildungsberuf zu dienen. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler selbstständig ihren Praktikumsplatz auswählen und mussten sich selbstständig bewerben, was für viele Firmen ein Zeichen von hoher Eigenverantwortlichkeit darstellt. Die Palette der Berufe reichte von A wie Apotheke bis Z wie Zahnarzt. Außerdem bestand die Möglichkeit an der tschechischen Partnerschule ein Praktikum in den Bereichen Holz- und Metallbearbeitung, Kosmetik und Gastronomie zu absolvieren. Mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen kamen die achten Klassen an die Realschule zurück. Wir bedanken uns bei den Betrieben ganz herzlich für die Bereitschaft, Praktikumsstellen zur Verfügung zu stellen, sowie für die entgegengebrachte Geduld im Umgang mit den zukünftigen Auszubildenden.

Die Praktikanten erzählen:

Leo Schlagenhaufer, Klasse 8a: Mein Praktikum fand in einer Radiologischen Praxis in Amberg statt. Die Aufgabenbereiche, die ich kennengelernt habe, waren MRT und CT. Im MRT kann man Bilder von den inneren Organen darstellen. An beiden Geräten habe ich gelernt, wie man den Patienten darin lagert, positioniert und aus dem Gerät entlässt. Zudem habe ich die Dokumentation der Patientenanamnese (Krankengeschichte) gelernt, sowie den Umgang mit Patienten und dem Thema Datenschutz bzw. Patientenverschwiegenheit. Mir hat mein Praktikum in Amberg sehr gut gefallen und ich würde mich für die Zukunft dort sehen

Lea Kremel, Klasse 8b: Ich war im Schwarzachtal-Kindergarten in Schwarzhofen tätig. Zuerst wurde ich von den Kollegen begrüßt und danach wurde mir kurz erklärt, was ich tun kann. Dabei konnte ich mich entscheiden, ob ich mit den Kindern etwas baue, male oder doch lieber mit den Puppen spielen wollte. Ich musste auch auf die Kinder aufpassen, z.B. wenn sie im Garten spielten. Mein Arbeitstag dauerte von 7:30 Uhr bis 15 Uhr mit einer Stunde Mittagspause. Mir hat es sehr gut gefallen, da die Kinder sehr aufgeschlossen waren. Zum Teil war es auch anstrengend, dennoch hat es mir super gefallen!

Phillip Höfgen, Klasse 8b: Mein Praktikum bei der Baufirma Stautner hat mir persönlich sehr gut gefallen. Vom Pflastern über Wände verputzen bis Platten zurechtschneiden war sehr viel zu tun, was mir aber sehr gut gefallen hat. Die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit und freundlich. Sie beantworteten mein Fragen genau. Der schönste Teil war aber das Bagger fahren. Am Anfang etwas kompliziert, am Ende aber doch leicht. Ich war sehr zufrieden mit meinem Praktikum und könnte mir das gut als Beruf vorstellen.

Lukas Ziereis, Klasse 8c: Natürlich machte ich mir schon lange Gedanken darüber bei welcher Firma ich mein Betriebspraktikum absolvieren möchte. Aber so einfach war das gar nicht: Warum? Na, ich bin 14 Jahre alt und würde mich als normalen Teenager bezeichnen. Meine Hobbys sind Fußball, Angeln und Zocken. Beim von der Schule organisierten „JobCampus“ informierte ich mich ausführlich bei den anwesenden Firmen zu möglichen Ausbildungen. Meine Wahl fiel dann auf die Firma „EMZ – Hanauer“ in Nabburg. Meine tägliche Arbeitszeit ging von 07:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Nach einer Führung durch die Hallen der Firma bekam ich einen Arbeitsplatz in der Lehrlingswerkstatt zugewiesen und sollte aus Kupferdraht ein Vexierspiel herstellen. Anschließend befasste ich mich mit dem Thema „löten“. Jeder erhielt einen Lötkolben, eine Zinnrolle und eine Elektroleiterplatte. Mein Auftrag: Ein Namensschild mit meinem Namen zu gestalten. Außerdem fertigte ich ein Nachtlicht in Form eines Lagerfeuers. Mir hat mein Praktikum sehr gut gefallen, auch wenn ich nach der Arbeit wirklich kaputt war. Ich hatte die Möglichkeit in die Ausbildungsberufe Elektroniker, Mechatroniker, Industriemechaniker und Werkzeugmechaniker hineinzuschnuppern. Natürlich muss ich meine Eindrücke des Praktikums erst einmal selber verarbeiten. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, einen dieser Ausbildungsberufe zu ergreifen.