Wir sind "Profilschule für Informatik und Zukunftstechnologie"

Informatik und Zukunftstechnologie – für die Gregor-von-Scherr-Schule schon lange keine Fremdwörter mehr. Bereits seit Jahren ist die Realschule mit WLAN ausgestattet, Unterricht mit digitalen Hilfsmitteln ist nicht mehr neu, sondern alltäglich. Greenscreen, 3D-Drucker und VR-Brillen haben Einzug in die Schule gehalten. Im September wurde die GvS als eine von 50 Schulen aus ganz Bayern als "Profilschulen Informatik und Zukunftstechnologien" durch Kultusminister Piazolo ausgezeichnet.

In seiner Begrüßung der Vertreter der Schulen und Würdigung für die Arbeit der Schulen äußerte Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, dass die von den Schulen umgesetzten Themen keine Zukunftsvision mehr sei, sondern vielmehr Gegenwartstechnologie. „Wir sind heute schon tagtäglich von Robotik, KI und smarten Technologien umgeben. Diese Themen werden auch unsere Zukunft bestimmen.“ Die Schulen müssen die Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorbereiten, die wir alle noch nicht kennen. „Ich bin begeistert über das, was unsere Schulen in diesem Bereich schon heute alles auf die Beine stellen. (…) Das Profil ist ein Ansporn, auf diesem Weg weiterzugehen.“

Die Profilschulen werden unterstützt durch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Dr. Christof Prechtl, stellvertretender vbw Hauptgeschäftsführer, betonte anlässlich der Preisverleihung: „Für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen ist es wichtiger denn je, dass wir bei den Zukunftstechnologien international auf Augenhöhe bleiben. Die ausgewählten 50 Schulen haben sich mit ihrem Engagement im Bereich Informatik und Zukunftstechnologie in besonderer Weise profiliert. (…) So bereiten sie die Schülerinnen und Schüler als Fachkräfte von morgen optimal auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt der Zukunft vor.“

Dr. Christof Prechtl schloss mit drei Wünschen an die Schulen:

  1. Erhalten Sie sich den Elan, den Sie gezeigt haben.
  2. Machen Sie es im Team. Der Einzelne kann es nicht richten.
  3. Haben Sie Lust zum Multiplizieren. Jeder wird gebraucht, alle sollen davon profitieren.

In seinem Vortrag über KI schilderte Prof. Dr. Patrick Glauner vom Lehrstuhl für künstliche Intelligenz an der TH Deggendorf die Chancen der Technik, ließ aber auch mögliche Risiken, die sich durch das Zaudern in Europa anbahnen, nicht außer Acht. Auch wenn ChatGPT seit Ende 2022 in aller Munde ist, so gibt es KI bereits seit den 1950er Jahren. Dabei geht es in erster Linie darum, menschliches Entscheidungsverhalten schneller, günstiger und sicherer (= besser) zu gestalten. In seinen Augen wird es auch in Zukunft nicht um einen Widerstreit Mensch gegen Maschine sondern eher um Menschen mit Maschinenunterstützung gegen Menschen ohne Unterstützung gehen. Daher ist es essentiell, dass die Schulen die KI zum Thema machen und die Schüler mit guter Bildung auf den Einsatz von KI und ChatGPT vorbereitet werden. Er verwendete dazu auch die Analogie zum Taschenrechner, dessen Einsatz früher verteufelt wurde. Doch nur, wer Mathematik beherrscht und die Inhalte versteht, kann auch den Taschenrechner gut und sinnvoll nutzen. Prof. Dr. Glauner sieht den Einsatz von KI als Chance zur Effizienzsteigerung und gab den Zuhörern aus den Schulen, aus der Wirtschaft und dem Ministerium mit auf den Weg: „Wenn wir KI verbieten, bilden wir unsere Schüler für die Arbeitslosigkeit aus. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Sie als Profilschule haben. Das ist der Anfang einer großen Veränderung.“

Die ausgezeichneten Schulen erhalten das Prädikat „Profilschule für Informatik und Zukunftstechnologien“ für insgesamt drei Jahre und werden in dieser Zeit von einem Fachbeirat aus Wissenschaft und Wirtschaft begleitet. Die Lehrkräfte der Profilschulen erhalten ein maßgeschneidertes Fortbildungs- und Vernetzungsangebot durch die ALP Dillingen. Dabei wird die Realschule Neunburg von Prof. Dr. Glauner und der TH Deggendorf unterstützt. Ein erstes Treffen ist bereits in die Wege geleitet und wir dürfen gespannt sein, wie die Schülerinnen und Schüler der Gregor-von-Scherr-Schule von dieser Zusammenarbeit profitieren werden.

Neben der Gregor-von-Scherr-Schule in Neunburg vorm Wald wurden 49 weitere Schulen als Projektschulen für Informatik und Zukunftstechnologien ausgezeichnet.